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Anfang September 2024. Themawahl (vorläufig)

Wir hatten schon vor dem eigentlichen Wettbewerbsbeginn geplant dieses Jahr wieder teilzunehmen. Als das Thema für den diesjährigen Wettbewerb am Anfang September verkündet worden war, fiel uns direkt die Geschichte unserer Ur-Großeltern ein. Unser Vater hatte uns erzählt, dass unsere Familie aus der Nähe von Lemberg umgesiedelt worden war. Es fiel uns daher einfach und wir entschieden uns bald, dass unser Thema die polnische Umsiedlung nach dem zweiten Weltkrieg sein würde. Auch auf die Darstellung in Form einer Website einigten wir uns schnell. Dies ermöglichte uns mit unterschiedlichen Medien zu arbeiten und sie anschaulich miteinander zu verknüpfen. Außerdem hofften wir auf diese Weise mehr Interessierte zu erreichen. Da wir bereits Erfahrung mit dem Erstellen von Webseiten hatten, waren wir schon mit einigen Programmen vertraut. Zu der Zeit waren uns die genauen Umstände und Ursachen der Umsiedlung noch nicht bekannt und wir wussten ebenfalls nicht viel über die polnische Geschichte. Ein Projekt zu diesem Thema wäre eine großartige Gelegenheit, mehr über den historischen Kontext und unsere eigene Familiengeschichte zu erfahren.

​Da die polnische Geschichte kaum im deutschen Geschichtsunterricht behandelt wird, mussten wir uns zunächst im besonders großen Umfang mit dem historischen Hintergrund befassen, um mit unserem eigentlichen Projekt anfangen zu können. Wir begannen uns viele Literaturquellen rauszusuchen und es dauerte lange, bis wir sie durchgearbeitet hatten.

Julia bei der Arbeit
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3. – 6. Oktober 2024. Vorbereitung für die Recherchereise nach Polen

Schnell wurde uns bewusst, dass wir unsere historischen Spuren in Polen verfolgen müssten. Dies erwies sich schwierig, da wir fast 800 km von der deutsch-polnischen Grenze entfernt wohnen. Wir planten daher einen 6-tägigen Ausflug während der Herbstferien: Vom 14. bis zum 20. Oktober. Ab Anfang Oktober fingen wir an eine Recherchereise nach Breslau zu planen: Die Stadt, in der unsere Oma väterlicherseits und viele weitere Familienmitglieder wohnen. Wir kannten bereits Breslau, weil beide unsere Eltern von dort stammen. Von vorherigen Besuchen erinnerten wir uns an das Historische Zentrum „Zajezdnia“, welches die Geschichte der Stadt und des Landes ab den 1920er Jahren ausstellt. Auf seiner Internetseite konnten wir bereits 3 Zeitzeugeninterviews über die Umsiedlung aus dem Dorf unserer Ur-Großeltern finden, die wir für unsere Reise bereitgestellt bekommen konnten.

Zuerst besuchten wir im historischen Zentrum „Zajezdnia“ die Dauerausstellung „Breslau 1945-2016“, um mehr über die Geschichte der Heimatstadt unserer Eltern zu erfahren. Dort konnten wir mehr über die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert herausfinden, mit der wir uns davor kaum systematisch auseinandergesetzt hatten. Ein so großer Umfang an historischen Ereignissen war zu dem Zeitpunkt überwältigend. Nach dem Besuch in der Dauerausstellung ging es weiter in den Lesesaal des Zentrums für „Erinnerung und Zukunft“. Dort konnten wir die drei bereitgestellten Zeitzeugeninterviews durcharbeiten. Die Interviews umfassten jeweils circa 20 Seiten. Als diese Interviews durchgeführt worden waren, waren die Befragten bereits um die 80 Jahre alt und sie sprangen oft während ihrer Aussagen von Thema zu Thema, was es schwieriger machte die historischen Fakten rauszusuchen und nachzuprüfen.

14. – 20. Oktober 2024. Recherchereise nach Polen

Zu Beginn besichtigten wir die Altstadt, die wir zuvor nur mit unseren Eltern zusammen besuchten. Wir hatten eine Ferienwohnung nah am Zentrum gebucht, um uns möglichst eigenständig in der Stadt bewegen zu können.

Helena in Zajezdnia

Am nächsten Tag besuchten wir das Staatliche Archiv in Breslau (Państwowe Archiwum we Wrocławiu - PAW), um dort nach Tipps für die Archivsuche sowie Archivgut zu den Umsiedlungen zu fragen. Auch wenn wir dort aus Altersgründen nicht im Lesesaal nach Quellen suchen konnten, bekamen wir von einem freundlichen Mitarbeiter nützliche Links und Hilfestellung zur Archivsuche in Polen.

 

Den Tag darauf fuhren wir zu unserer Oma Teresa, die uns von ihren Erinnerungen aus der Kindheit und Geschichten ihrer Eltern erzählte. Sie zeigte uns auch viele alte Fotos unserer Familie und erklärte uns, wer wer war. Später kam auch unser Cousin Tomasz Klimasiewicz zu Besuch, der sich seit Jahren mit unserer Familiengeschichte beschäftigt. Er präsentierte uns seinen Teil des Stammbaums und viele weitere Bilder und Dokumente. Mit ihm sprachen wir lange über die verschiedenen Familienverhältnisse und auch er erzählte uns Alles, was er über die Umsiedlung wusste. Mithilfe seiner Hinweise konnten wir unseren eigenen Stammbaum erstellen und das wiederum half uns eine Zeitzeugin zu finden. Während unseren Rundgängen in der Altstadt Breslaus suchten wir außerdem nach Spuren deutscher Vergangenheit.

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24. Oktober 2024. Recherchereise ins Haus Schlesien

Schon während unserer Recherchereise in Breslau stellten wir fest, dass es nicht möglich ist die polnische Geschichte der Umsiedlungen, ohne die deutsche Perspektive zu erzählen. Um uns über die Umsiedlung der Deutschen zu informieren, fuhren wir am 24. Oktober zum Haus Schlesien in Königswinter. Während unseres Besuchs der Dauerausstellung „Schlesische Erinnerungsorte“ begegneten wir ganz zufällig Herr Manfred Lempert, der uns berichtete, dass er selbst die Vertreibung miterlebte. Wir tauschten unsere Kontaktdaten aus, um uns später bei ihm zu melden.

 

Danach ging es in den Lesesaal Haus Schlesiens, wo uns die freundliche Frau Silke Findeisen Literatur und Archivgut zu den deutschen sowie polnischen Umsiedlung bereitstellte. Die Quellen, die wir von ihr bekamen waren die Grundlage für die Erarbeitung des historischen Kontexts, besonders der Atlas zur Geschichte Mitteleuropas half uns sehr weiter, um diese komplexen Ereignisse besser zu verstehen. Die Besuche vereinfachten uns das Erweitern unserer Literaturliste, an der wir uns später orientierten.

Helena in Haus Schlesien
Lesesaal in Haus Schlesien

Nach dem Besuch im Haus Schlesien fuhren wir weiter nach Bonn ins Haus der Geschichte. Wir hatten bereits in der digitalen Objektdatenbank der Stiftung Haus der Geschichte Materialien gefunden und hofften vor Ort einen Überblick über verschiedene Archivalien zu bekommen. Leider hatte es ein Missverständnis gegeben und die digitale Objektdatenbank der Stiftung Haus der Geschichte lief nicht direkt über das Museum Haus der Geschichte. Aus Zeitgründen gaben wir die Weiterverfolgung der gefundenen Objekte auf. Außerdem konnten wir sie mit dem erhaltenen Archivgut aus dem Haus Schlesien problemlos ersetzen.

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25. – 27. Oktober 2024. Die Fragestellung

Während der letzten Tage der Herbstferien konnten wir die Ergebnisse der Recherchereisen zusammenfassen und die Fragestellung definieren. Mit der neu dazugekommenen Perspektive der Familie Lempert entschieden wir uns den Fokus unseres Projekts auf den Vergleich der polnischen und deutschen Vertreibungen und deren Folgen zu legen. Mit der Umstrukturierung musste unser Konzept überarbeitet werden und die Literaturliste verdoppelte sich fast.


Um uns besser zu organisieren, erstellten wir einen detaillierten Zeitplan mithilfe eines geteilten Google Kalenders. Mit neu dazugekommenen Ansprechpersonen und Archiven war es wichtig den Überblick über die verschiedenen Aufgaben zu behalten. Dies schafften wir mit dem Programm Google Tasks, mit welchem wir unsere Aufgabenliste direkt mit unserem Zeitplan verbinden konnten. 

31. Oktober 2024. Der Tutor

Kurz nach den Herbstferien fragten wir unseren Geschichtslehrer Herr Altmaier, ob er uns bei unserem Projekt als Tutor begleiten könnte und er stimmte enthusiastisch zu.😊

1. – 26. November 2024. Durcharbeiten der Quellenliste

Ab Anfang November konnten wir nun unsere lange Quellenliste durcharbeiten und sie in die Themenbereiche einordnen. Das Thema war sehr umfangreich und uns wurde schnell bewusst, wie viele Werke es darüber gibt. Wir hatten bereits einige davon zuhause und mithilfe des Atlas zur Geschichte Mitteleuropas, der uns von Frau Findeisen empfohlen wurde, konnten wir beginnen unser Literaturverzeichnis aufzubauen. Die meiste Zeit im November verbrachten wir mit dem Lesen und Markieren der relevanten Abschnitte in der Literatur. Über die Quellenverzeichnisse der Bücher trafen wir auf weitere interessante Werke, bis unsere vorläufige Literaturliste fast 50 Einträge erreichte. Wir beschlossen, dass für uns die meist zitierten die wichtigsten waren und entschieden uns diese zu kaufen, unter anderem über die Bundeszentrale für Politische Bildung. Dort trafen wir auf das Buch „In den Häusern der Anderen“ von Karolina Kuszyk, welches uns sehr beeindruckte. Das Thema passte ideal in unsere Fragestellung, weshalb wir uns entschieden Frau Kuszyk um ein Autoreninterview zu bitten. Sie stimmte zu unserer großen Freude zu und wir vereinbarten den 27. November als Termin.

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27. November 2024. Das Autoreninterview

Um uns auf das Autoreninterview vorzubereiten, wählten wir zuerst für das Projekt relevante Themenbereiche aus, nach denen wir fragen wollten. Das war unser erstes Interview und wir mussten überlegen, wie wir die Fragen formulieren sollen, welche Belichtung und Hintergrund verwendet werden dürfen, auf welcher Plattform man ein solches Interview durchführen kann, sodass dieses aufgenommen wird, usw. Das Gespräch an sich bereitete keine großen Schwierigkeiten. Es verlief über Zoom und Alles, inklusive der Videoaufnahme, hat gut funktioniert. Frau Kuszyk antwortete ausführlich und interessant auf unsere Fragen und wir konnten viel Neues lernen. Außerdem war sie sehr nett und unterstützte uns zwei neugieriger Teenager, sodass wir nicht nervös waren.

30. November – 1. Dezember 2024. Bearbeitung des Autoreninterviews

Was sich sehr mühsam erwies, war die Bearbeitung des Interviews. Wir entschieden uns für das Video zweisprachige Untertitel zu erstellen, damit auch das polnische Publikum das Autoreninterview verstehen könnte (weil wir es auf Deutsch durchgeführt hatten). Dies war bei einer Videodatei von knapp einer Stunde sehr zeitintensiv. Zusätzlich war das Übersetzen sehr aufwendig, jedoch erleichterte uns die Software CapCut mit der Funktion „bilinguale Untertitel“ diesen Prozess um Einiges.

Wir beide während des Interviews
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2. – 20. Dezember 2024. Gestaltung der Textentwürfe

Ab Anfang Dezember konnten wir beginnen unsere Textentwürfe zu gestalten. Wir hatten schon alle Konspekte erarbeitet und wir wollten schon so viel wie möglich vor den Weihnachtsferien gemacht haben. Außerdem hatten wir ein weiteres Interview geplant. Mit Hilfe unseres Stammbaums fanden wir unsere Großtante Józefa, die als Kind die Umsiedlung miterlebt hatte. Unsere Oma half uns sie zu kontaktierten mit der Bitte mit uns über ihre Erfahrungen und Erinnerungen zu sprechen. Da sie heute im nordwestlichen Polen wohnt und nicht in der Lage war selbst technische Geräte für ein digitales Interview ausreichend zu betätigen, mussten wir, während unserem Familienbesuch und Urlaub in Polen in den Weihnachtsferien für einen Tag zu ihr fahren.

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21. – 31. Dezember 2024. Die zweite Reise nach Polen und Zeitzeugengespräch

Nach ein paar Tagen Urlaub während der Weihnachtstage, ging es direkt weiter. Wir entschieden uns für zusätzliche Recherche in Zentrum für „Erinnerung und Zukunft“ zurückzukehren.

Am Tag darauf machten wir nun unseren Tagesausflug zu unserer Großtante, wir nahmen sogar unsere Oma Teresa mit. Aus Breslau brauchten wir mit dem Auto dreieinhalb Stunden für die Anfahrt. Wir hatten unsere Verwandten von dort noch nie kennengelernt, aber wir worden direkt als Familienmitglieder empfangen. Nicht nur unsere Großtante war dort, sondern auch ihre Kinder und Enkelkinder. Insgesamt waren das über 10 Personen. Dies erschwerte das Interview um Einiges, weil Alle an einem Tisch zusammensaßen und über mehrere Themen gleichzeitig diskutierten😊. Wir entschieden uns trotzdem das Interview aufzunehmen, jedoch nur als Sprachaufnahme. Sie erzählte uns von ihren Erinnerungen an die Umsiedlung, die sie im Alter von 4 Jahren erlebt hatte, und den Erfahrungen des Lebens nach der Ankunft in Schlesien. Am Ende des Tages fanden wir Antworten auf fast alle unsere Fragen. Außerdem zeigte uns Großtante Józefa viele Bilder ihrer Familie. Am schönsten war es jedoch diesen Teil der Familie kennenzulernen und mit einer solchen Gastfreundschaft aufgenommen zu werden.

1. - 2. Januar 2025. Überarbeitung Zeitzeugengespräch

In den ersten paar Tagen nach der Rückkehr nach Deutschland machten wir uns daran, das lange Gespräch mit Großtante Józefa zu bearbeiten. Auch hier wollten wir bilinguale Untertitel erstellen, jedoch war das bei dieser Aufnahme wegen dem Lärm und der Hintergrundgeräusche noch aufwendiger. Besonders das Überlappen der Sprechenden erschwerte dem Programm das Gesprochene zu erkennen und auch die Übersetzung war deswegen schwieriger. Weil es sich um eine Audioaufnahme handelte, entschieden wir uns passende Fotos beizufügen, die die Geschichte unserer Familie zeigen. Nach langer Arbeit waren wir mit der Aufnahme fertig.

Helena und Julia in Zajezdnia
Helena in Zajezdnia
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3. Januar 2025. Vorbereitung Zeitzeugeninterview mit Manfred Lempert

Wir konnten uns nicht lange ausruhen, da unser nächstes Interview mit Manfred Lempert schon für den 4. Januar geplant war, und wir mussten uns noch darauf vorbereiten. Während unseres Besuchs in Haus Schlesien hatten wir bereits Teile seiner Geschichte gehört, was uns vereinfachte die Fragen zu formulieren. Das war schon unser drittes Interview und wir konnten unsere Erfahrungen einsetzen.

Er war während der Vertreibung 9 Jahre alt, erzählte aber seine Geschichte mit beeindruckender Genauigkeit. Er hatte sich vor dem Interview 4 Seiten Notizen vorbereitet. Uns viel es sehr leicht, das Interview durchzuführen, da Herr Lempert geordnet und chronologisch von seinen Erinnerungen sprach. Er antwortete ausführlich auf die von uns gestellten Fragen und versuchte nicht seine Geschichte zu verschönern. Aufgrund der vorherigen Interviews wussten wir bereits, wie wir einige Aspekte seiner Geschichte mit zusätzlichen Fragen vertiefen konnten. Danach unterhielten wir uns noch mit ihm und seiner Frau, die beide sehr interessiert an unserem Projekt und unserer eigenen Familiengeschichte waren. Erst nach dem Interview wurde uns bewusst, wie bedeutend Herr Lemperts Geschichte für unser Projekt war: Sie ermöglichte uns, die ganze Geschichte aus Perspektiven der zwei Familien zu erzählen.

4. Januar 2025. Zeitzeugeninterview mit Herr Lempert

Am 4. Januar machten wir uns auf nach Rheine zu Herr Lempert. Die Fahrt dauerte circa 4 Stunden, wir wurden aber bei der Ankunft sehr herzlich empfangen. Nachdem Herr Lempert zugestimmt hatte, eine Videoaufnahme des Interviews zu machen, fingen wir direkt an ihn nach seinen Erinnerungen zu fragen.

Helena und Julia bei Herr Lempert

5. – 8. Januar 2025. Bearbeitung Videoaufnahme Zeitzeugeninterview

An den darauffolgenden Tagen bearbeiteten wir die Videoaufnahme. Die bilingualen Untertitel funktionierten gut, besonders da es kein Dazwischenreden oder Hintergrundgeräusche gab. Trotzdem kostete uns der Prozess viel Zeit, zumal die Aufnahme die längste unter unseren Interviews war. Das Aufwendigste war jedoch, dass Herr Lempert so viele Fakten in seiner Geschichte erwähnte, sodass wir lange Zeit den historischen Kontext zusammenstellen mussten.

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8. Januar - 2. Februar 2025. Redigieren der Texte

Nachdem wir unsere letzte Aufnahme bearbeitet hatten, konnten wir uns nun ganz auf unsere Texte konzentrieren. Nach der Anpassung unseres Konzepts mussten wir unsere Texte ein wenig umschreiben, sodass die Familiengeschichten in den Vordergrund gerieten.

Da unsere Fragestellung weit gefasst war und unsere Texte das Schicksal mehrerer Millionen Menschen betrafen, verbrachten wir viel Zeit damit unsere Thesen sehr vorsichtig uns präzise zu formulieren. Die subjektiven Erfahrungen der Umsiedlungen unterschieden sich sehr voneinander, also mussten wir uns überlegen, welche Erinnerungen repräsentativ waren. Die Begriffe, die wir benutzten, wie zum Beispiel Umsiedlung und Vertreibung, erklärten wir im Text und verwendeten wir danach abwechselnd. Für den Perspektivenvergleich war weitere Literaturrecherche notwendig. Die Texte waren zu dem Zeitpunkt schon sehr umfangreich und es kostete viel Aufwand ihnen sprachlich den letzten Schliff zu geben.

Wir überlegten, welche Fotos und Quellen wir in die Texte einbinden wollten, erstellten das Abbildungsverzeichnis und suchten nach Onlinequellen für unsere Bilder. Das Hinterlegen der Fußnoten sowie das Erstellen der Quellenliste waren sehr zeitintensive Prozesse, zumal wir zuvor noch nie eine Facharbeit in diesem Umfang verfasst hatten.

Helena bei der Arbeit
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3. - 16. Februar 2025. Tutor Korrekturen/ Websitelayout/ Übersetzen der Texte

Nach dem Erstellen der Texte schickten wir sie an unseren Tutor, mit der Bitte sie gegenzulesen und seine Bemerkungen mit uns zu teilen.

Währenddessen machten mir uns auch Gedanken über das Aussehen der Website. Als Hintergrund benutzten wir kolorierte Versionen von Archivbildern der Umgesiedelten aus Online-Quellen. Bei dem Auswählen der Bilder überraschte es uns wieder, wie schwierig es war in den Bildern zwischen Deutschen und Polen zu unterscheiden. Für den Hintergrund der Textfelder wollten wir eine alte Zeitschrift nachahmen mit das yellow-texture - Image by tirachard on Freepik. Als Schriftart nutzten wir Antykwa Półtawskiego, die in Polen 1931 entworfen wurde.

Bei unserer Suche nach Websiteanbietern war es für uns wichtig, dass große Videodateien unterstützt werden und außerdem unsere zahlreichen Fußnoten einfach aber präzise verlinkt werden könnten. Leider waren die kostenlosen Versionen verschiedener Websiteersteller meist nicht ausreichend und die Premiumfunktionen vor dem Kauf nicht einsehbar. Wir entschieden uns für das Programm WIX, da wir es auch für unser vorheriges Projekt für den Geschichtswettbewerb benutzt hatten und bereits damit vertraut waren. Erst nach dem Kauf eines Premium Plans wurden wir uns über einige Schwierigkeiten bewusst, die WIX mit sich brachte: Zunächst konnte WIX beim Kopieren der Texte mit Fußnoten die entsprechenden Textstellen nicht miteinander verlinken, wir mussten es nachträglich manuell machen. Dies erwies sich als sehr zeitaufwendig, zumal die Anker nicht an den Text geknüpft werden konnten und man deren Positionen auf der Mobilen Website einzeln Anpassen musste. Die Videodateien unserer Interviews waren zu groß für WIX und wir mussten diese zunächst auf YouTube hochladen und auf unserer Website embedden. Dennoch waren wir in der Lage unsere Idee für die Website so umzusetzen, wie wir sie uns vorgestellt hatten, auch wenn dies mehr Zeit benötigte, als geplant.

Während des Erarbeiten des Projekts trafen wir viele Menschen auf polnischer Seite die sich sehr für unseren Wettbewerbsbeitrag interessierten und engagierten. Wir wollten ihnen unsere Inhalte präsentieren, deswegen entschieden wir uns dafür, zwei Sprachversionen der Website zu erstellen
Bei der Übersetzung der Text in Polnisch nahmen wir die kostenlose Variante von Deepl-Übersetzer zur Hilfe. Dies war ein langer Prozess, da man nur 1500 Wörter auf einmal übersetzen konnte. Der Text war inhaltlich sehr dicht, sodass wenn der Kontext im gegebenen Textabschnitt fehlte, die Übersetzung sich etwas schräg anhörte. Trotzdem hat uns Deepl sehr viel Zeit gespart. Unsere Eltern halfen uns, die polnischen Texte den letzten Schliff zu geben. Wir beide hatten nie Polnisch in der Schule gelernt und deshalb hakte unsere Grammatik und Rechtschreibung ein wenig. Auch mit einigen fachlichen Ausdrücke hatten wir davor kaum Kontakt.

 

Mit der hinzugekommenen polnischen Version mussten wir unsere fertige deutsche Website duplizieren und alle Texte mit den entsprechenden polnischen Übersetzungen ersetzen. Durch die unterschiedlichen Längen der Texte war es nötig das Layout nochmal anzupassen.

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17. - 25. Februar 2025. Einarbeiten der Bemerkungen des Tutors/ Website Tests / Arbeitsbericht Erstellen

Nach fast zwei Wochen bekamen wir die Korrekturen unseres Tutors zurück und konnten nun unsere Texte auf der Website anpassen. Glücklicherweise gab es nur wenige Bemerkungen, die große Veränderungen benötigten.

 

Als die Texte auf der Website korrigiert waren, war es möglich die Website auf verschiedenen Browsern zu testen. Wir entschieden uns sie auf Chrome, Edge, Firefox und Safari auf der Desktop- sowie Mobilversion zu prüfen. Es stellte sich heraus, dass verschiedene Browser Hintergründe und Schriftarten anders anzeigen, was zusätzliche Anpassungen mit sich brachte. Schließlich war es sehr schwierig die Website für alle Browsern zu optimieren und wir mussten einige Kompromisse eingehen. Wir entschieden uns auf Chrome und Edge zu fokussieren. Die meisten Schwierigkeiten hatten wir mit Safari, da wir keine Apple-Geräte zu Hause hatten. Unsere zwei Onkel in Polen und in der USA halfen uns dabei.

Wir wussten von Anfang an, dass wir für den Wettbewerb einen Arbeitsbericht erstellen mussten, aber je länger wir an ihm arbeiteten, desto mehr fiel uns auf, wie viele wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse wir während dem Projekt gesammelt hatten. Mit der Hoffnung, dass diese anderen weiterhelfen könnten, entschieden wir uns aus unserem Arbeitsbericht einen Teil der Website zu erstellen, die wir Projekt Tagebuch nannten.

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